Roma fliehen vor Antiziganismus und der daraus resultierenden Diskriminierung, die ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt, auf dem Wohnungsmarkt, im Schulwesen oder im alltäglichen Leben versagen. Politische Strategien und Gesetze werden erlassen, aber nicht oder kaum umgesetzt. Alle Länder im Westlichen Balkan haben Strategien zur Integration der Roma erlassen, ohne dass diese umgesetzt werden.
Gesetze fordern seit Jahren positive Maßnahmen zur Integration der Roma in den Öffentlichen Dienst, ohne dass die staatlichen Stellen diesen gesetzlichen Forderungen nachkommen würden. Seit Jahren bestimmen Arbeitslosenraten von bis zu über 90% ihre Situation, ohne dass eine Verbesserung in Sicht ist. Zehntausende leben in Slums mit gravierenden Konsequenzen für ihre Gesundheit.
Es ist der Antiziganismus, der ihre Armut und Perspektivlosigkeit in den Heimatländern begründet. Roma aus dem Westlichen Balkan sind daher keine „Wirtschaftsflüchtlinge, die unser Sozialsystem missbrauchen“, sondern eine diskriminierte und rassistisch verfolgte ethnische Minderheit.
Den kompletten Text des Positionspapiers zur Situation von Roma im Westlichen Balkan finden Sie hier:
Positionspapier Westbalkan – Flucht, Asyl und informelle Arbeitsmigration
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma arbeitet seit einigen Jahren verstärkt zur Situation der Roma in den sechs Staaten des Westbalkans (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien). Der ... mehr
Die Menschenrechtsorganisation „Civil Rights Defenders“ hat kürzlich mehrere Berichte zur Situation der Roma in den Staaten des Westlichen Balkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien) vorgelegt: einen ... mehr
Eine internationale Konferenz am 13. und 14. Februar in Berlin thematisiert erstmalig den zunehmenden Antiziganismus und die Diskriminierung von Roma in den EU Beitrittsstaaten. Über 70 Vertreterinnen und Vertreter der ... mehr
Der Zentralrat wendet sich seit Jahren vehement gegen die Abschiebepolitik der Bundesregierung und der Länder, insbesondere gegen die Einstufung der Westbalkanländer als "sichere Herkunftsstaaten", ein Konzept das der Zentralrat grundsätzlich ablehnt, da dies die massive und kumulative Diskriminierung von Roma in diesen Ländern ignoriert. ... mehr
Antiziganismus und eine kumulative, in Teilen systematische Diskriminierung bestimmen die sozio-ökonomische Situation der Roma im Westlichen Balkan. Hinzu kommen in Ländern wie Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Montenegro und Serbien ... mehr