Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma richtete am 4. November 2020, gemeinsam mit ERGO Netzwerk und Roma Active Albania eine virtuelle Konferenz aus zum Thema „Die neue EU Rahmenstrategie für Gleichstellung, Inklusion und Teilhabe der Roma 2020-2030 und der Kampf gegen Antiziganismus im Westbalkan“. Vertreter der nationalen Regierungen und der Zivilgesellschaft aus dem Westbalkan diskutierten mit Vertretern der Europäischen Union und internationaler Institutionen Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung des Antiziganismus und zur Stärkung der Teilnahme der Roma in den Staaten des Westbalkans.
Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, richtete eine Grußadresse an die Teilnehmer, in der auch die Bedeutung der Bekämpfung des Antiziganismus und die Einbeziehung der Zivilgesellschaft betonte.
Die deutsche Regierung hat sich während ihrer derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft verpflichtet, den EU-Rahmen für die Zeit nach 2020 zu unterstützen und den Kampf gegen den Antiziganismus als spezifische Form des Rassismus in Europa zu verstärken.
Der neue EU-Rahmen wird nicht nur das Engagement der EU-Mitgliedstaaten lenken, sondern auch die Kernpolitik für die Gleichberechtigung, Integration und Partizipation der Roma in den Beitritts- und Nachbarschaftsländern definieren. Eine Schlüsselpriorität des neuen Rahmens ist die Anerkennung und Bekämpfung von Antiziganismus als Grundursache von Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung. Die Bekämpfung des Antiziganismus sollte in einem kombinierten Ansatz erfolgen, einerseits als eigenständige Aufgabe und andererseits als Querschnittsthema in den Schwerpunktbereichen Bildung, Beschäftigung, Wohnungswesen und Grundversorgung, Gesundheit und Armut.
„In Absprache mit den Regierungen der Staaten im Erweiterungsprozess hat die Europäische Kommission erklärt, dass der neue Rahmen auch für die Staaten des Westbalkans verpflichtend ist. Bis heute aber müssen wir immer wieder massive Verstöße gegen internationale Schutzbestimmungen und gegen nationale Gesetze feststellen, wenn Roma in den Ländern des Westbalkans diskriminiert und stigmatisiert werden. Für den Erfolg des gesamten Prozesses ist die direkte Beteiligung der Selbstorganisationen von Sinti und Roma entscheidend. In den Staaten des Westlichen Balkans gibt es aktive und engagierte Selbstorganisationen von Roma, die aber nachhaltig gestärkt werden müssen, um den Kampf gegen den Antiziganismus voranzutreiben, um eine bessere Inklusion der Roma in den einzelnen Ländern ihrer angestammten Heimat zu erreichen“, so Romani Rose in seiner Rede.
Die Konferenz wurde vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Roma Aktive Albania und dem ERGO-Netzwerk in Partnerschaft mit der Generaldirektion Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen der Europäischen Kommission und mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes organisiert.
The event is being organised in cooperation of two projects: “A new policy with Roma in the Western Balkans”, supported by the German Foreign Ministry and implemented by the Central Council of German Sinti and Roma in cooperation with its partner organisations in the Western Balkans and “Romani Women Power of Change in the Western Balkans and Turkey”, supported by DG NEAR and implemented by Roma Active Albania