Mit den rassistischen Äußerungen „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“, hatte der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ den Fußballnationalspieler Jérôme Boateng beleidigt. Nach den Pegida-Protesten gegen die Jugendbilder dunkelhäutiger Nationalspieler auf Kinderschokoladen-Packungen war dies die zweite rassistische Entgleisung gegenüber der deutschen Nationalmannschaft binnen weniger Tage.
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma Romani Rose erklärte hierzu:
„Die verbale Grenzüberschreitung Gaulands zeigt, wie nahe er der Blut-und-Boden-Ideologie der Rechtsextremen steht. Seine abscheuliche Provokation richtet sich gegen alle, die nicht in sein arisches Bild passen. Weder Gauland noch anderen Rechtsextremen obliegt die Definitionshoheit darüber, wer Deutscher ist und wer nicht. Insbesondere darf nicht zugelassen werden, dass die Abstammung zum Kriterium gesellschaftlicher Teilhabe gemacht wird. Die AfD ist keine Alternative für Deutschland, sondern eine demokratiefeindliche Partei, die durch ihre nationalistische, ausgrenzende und reaktionäre Diktion den Zwiespalt in der Gesellschaft fördert. Umso mehr gilt es, Position zugunsten unserer vielfältigen Gesellschaft und unserer Demokratie zu beziehen, damit der Rassismus der AfD keine weitere Legitimität erfährt.“